Zwischen Notfall und Todesfall gibt es einen Unterschied, oder? Wikipedia ist nicht die einzige Quelle. Ich glaube unverändert nicht, daß ein solcher Todesfall durch sämtliche Raster fallen und unbemerkt bleiben kann. Und wenn doch, meide ich zukünftig den Schwarzwald. Wer weiß, was da noch alles unter dem Radar fliegt.Heimdall hat geschrieben:Daß der Notfall von 2014 angezweifelt wird, verstehe ich
Kreuzotter-Frage
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Re: Kreuzotter-Frage
- Claus
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Re: Kreuzotter-Frage
Ja, das Gift ist ähnlich stark oder schwach, bei Vipera berus (Kreuzotter) sogar etwas stärker.
Mir ging es eher darum, ob es bei den Bissvorfällen eindeutig nur um die Kreuzotter ging, da Du
ja vom Schwarzwald geschrieben hattest.
Allerdings gibt es auch Todesfälle bei Bissunfällen durch Aspisvipern.
Hier ein Beispiel:
https://www.n-tv.de/panorama/Schlangend ... 50316.html
P.S. Ich zweifle Deine Aussagen bzgl. des Todesfalls nicht an, bin allerdings, genau wie die anderen, sehr verwundert, dass es dazu keine Pressemitteilung gab.
Mir ging es eher darum, ob es bei den Bissvorfällen eindeutig nur um die Kreuzotter ging, da Du
ja vom Schwarzwald geschrieben hattest.
Allerdings gibt es auch Todesfälle bei Bissunfällen durch Aspisvipern.
Hier ein Beispiel:
https://www.n-tv.de/panorama/Schlangend ... 50316.html
P.S. Ich zweifle Deine Aussagen bzgl. des Todesfalls nicht an, bin allerdings, genau wie die anderen, sehr verwundert, dass es dazu keine Pressemitteilung gab.
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Re: Kreuzotter-Frage
@ Spielverderber
Nun ja, selbst wenn ich an die Einsatzprotokolle von 2014 drankommen würde - ich würde sie trotzdem ganz sicher nicht kopieren und hier hochladen. Also muß ich damit leben, daß Du mir nicht glaubst
@ Claus
ja, ich bin Wanderführer hier in der Gegend und Fauna & Flora mußte ich lernen. Aspisviper gibt´s sicher nicht, ich habe die Ausbildung bei kompetenten Biologen und Rangern durchlaufen. Wir haben zwei Arten von Kreuzottern: die braune und die schwarze Variante ( früher Höllenotter ). Beide im Verhältnis 50:50, wobei die letzten Wochen deutlich mehr schwarze zu finden waren. Vielleicht weil sie mehr Sonne tanken können? Ich weiß es nicht, bin ja kein Biologe
Nun ja, selbst wenn ich an die Einsatzprotokolle von 2014 drankommen würde - ich würde sie trotzdem ganz sicher nicht kopieren und hier hochladen. Also muß ich damit leben, daß Du mir nicht glaubst

@ Claus
ja, ich bin Wanderführer hier in der Gegend und Fauna & Flora mußte ich lernen. Aspisviper gibt´s sicher nicht, ich habe die Ausbildung bei kompetenten Biologen und Rangern durchlaufen. Wir haben zwei Arten von Kreuzottern: die braune und die schwarze Variante ( früher Höllenotter ). Beide im Verhältnis 50:50, wobei die letzten Wochen deutlich mehr schwarze zu finden waren. Vielleicht weil sie mehr Sonne tanken können? Ich weiß es nicht, bin ja kein Biologe

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Re: Kreuzotter-Frage
Das verlangt niemand. Ich sage nur, daß in Deutschland niemand an den Folgen eines Kreuzotterbisses stirbt, ohne, daß das irgendwo dokumentiert wird. Für Dein pn danke ich Dir, das ändert meine Meinung jedoch nicht. An irgendwen müßt "Ihr" "Eure" Patienten übergeben, und das geht nicht ohne Papierkram. Warum sollten Todesfälle nach Insektenstichen dokumentiert werden, das werden sie, aber der zweite angebliche Todesfall nach einem Kreuzotterbiss seit 1959 wird unter den Tisch gekehrt?Heimdall hat geschrieben:Nun ja, selbst wenn ich an die Einsatzprotokolle von 2014 drankommen würde - ich würde sie trotzdem ganz sicher nicht kopieren und hier hochladen. Also muß ich damit leben, daß Du mir nicht glaubst
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Re: Kreuzotter-Frage
Nimm`s ihm nicht übel Heimdall, die allermeisten, denen du hier begegnest, begegnen dir bei überraschenden Informationen mit Skepsis.Spielverderber hat geschrieben: Für Dein pn danke ich Dir, das ändert meine Meinung jedoch nicht.
Wenn man regelmäßig mit Giftschlangen zu tun hat und das auch noch aus Leidenschaft, wird der ein oder andere sehr vorsichtig, mitunter auch, weil das ein Thema ist, wo gesellschaftlich viel Hochkocht und daher auch viele Fehlinformationen unterwegs sind.
Der überwiegende Anteil der Gifttierhalter hier würde nichtmal eine Bestandsliste preisgeben, damit bloß nichts hochkocht.

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Re: Kreuzotter-Frage
Ich nehm hier gar niemand was übel. Ich habe das Kreuzotter-Monitoring bei uns im Nationalpark verfolgt und als ich gelesen habe, daß sie auf einer abgesteckten Fläche von der Größe eines Fußballplatzes 80 Kreuzottern gezählt haben, war ich genauso fassungslos. Und auch das kommt nicht in die Presse - sonst getraut sich keiner mehr in den Wald hier ^^Rbn hat geschrieben:Nimm`s ihm nicht übel Heimdall, die allermeisten, denen du hier begegnest, begegnen dir bei überraschenden Informationen mit Skepsis.Spielverderber hat geschrieben: Für Dein pn danke ich Dir, das ändert meine Meinung jedoch nicht.
Wenn man regelmäßig mit Giftschlangen zu tun hat und das auch noch aus Leidenschaft, wird der ein oder andere sehr vorsichtig, mitunter auch, weil das ein Thema ist, wo gesellschaftlich viel Hochkocht und daher auch viele Fehlinformationen unterwegs sind.
Der überwiegende Anteil der Gifttierhalter hier würde nichtmal eine Bestandsliste preisgeben, damit bloß nichts hochkocht.
Wir sind eh total off-topic... ich wollte ein paar Hintergrundinformationen zu Kreuzottern und deren Lebensweise/Giftbisse haben, damit ich in meinen Erste-Hilfe-Kursen für die Guides und Wanderführer ein bißchen sattelfester bin und das habe ich geschafft. Wenn ich nochmals eine Frage zu den Kreuzottern habe, komme ich gern wieder zu Euch ins Forum. Ansonsten begleite ich die Tiere weiterhin mit einer guten Portion Vorsicht und versuche meinen Kursteilnehmern diese weiterzuvermitteln, ohne ihnen Angst zu machen.
Die 10-15mg Gift pro Biß habe ich nun korrigiert auf 6-8mg und ich weiß jetzt, daß es darauf ankommt, wohin die Schlange beißt ( ob sie eine Vene erwischt oder "nur" Fleisch ). Die Lehrmeinung selbst kann ich nicht beeinflussen: ruhigstellen, kühlen, Patient ins Krankenhaus, keine Stauung anlegen, kein Aussaugen der Wunde - das ist halt so und wenn es geändert wird, passe ich meine Kursaussagen an. Dankeschön für Eure Geduld und weiterhin viel Spaß mit den Schlangen ( brrr

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Re: Kreuzotter-Frage
Ich bin immer skeptisch, unabhängig meines Hobbys. Ich bin besonders skeptisch, wenn jemand etwas behauptet, das nicht zu belegen ist.Rbn hat geschrieben:Nimm`s ihm nicht übel Heimdall, die allermeisten, denen du hier begegnest, begegnen dir bei überraschenden Informationen mit Skepsis.
Die Art geniesst Schutzstatus. Niemand hat behauptet, sie sei in allen Teilen ihres Verbreitungsgebietes selten. Je nachdem was man unter "Presse" versteht, ist so manches bestens dokumentiert und wird regelmäßig verbreitet.Heimdall hat geschrieben:Ich habe das Kreuzotter-Monitoring bei uns im Nationalpark verfolgt und als ich gelesen habe, daß sie auf einer abgesteckten Fläche von der Größe eines Fußballplatzes 80 Kreuzottern gezählt haben, war ich genauso fassungslos. Und auch das kommt nicht in die Presse
Etwas in einem für jedermann lesbaren Forum zu schreiben, ist nicht so weit davon entfernt, etwas direkt in die Presse zu geben.
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Re: Kreuzotter-Frage
Nachvollziehbar, aber so mancher wird sicher auch durch das Hobby skeptischer geworden seinSpielverderber hat geschrieben: Ich bin immer skeptisch, unabhängig meines Hobbys. Ich bin besonders skeptisch, wenn jemand etwas behauptet, das nicht zu belegen ist.

Ist nicht als Kritik zu verstehen, ich würde mich mit meinem theoretischen Bestand auch bedeckt halten.
So und jetzt genug des Off Topic. Sonst gibt das hier wieder ärger mit Matthias.
Schönen Abend noch zusammen!
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Re: Kreuzotter-Frage
Man darf nicht vergessen, dass Jungtiere ihre Giftabgabe lang nicht so gut steuern können wie adulte Exemplare.
Zudem besitzen Jungtiere des ofteren auch eine deutlich stärker konzentrierte Giftzusammensetzung.
Hinzu kommt, dass der LD50-Wert nur unzureichend aussagekräftig ist.
Das Gift der Kreuzotter ist verhältnismäßig stark, es wirkt auf Menschen anders als auf Mäuse.
Und dann wären da noch die Unstandsfaktoren...tritt man auf die Schlange drauf, wird sie vermutlich mehrfach zubeißen, und dann auch mit vollem Gifteinsatz - es geht schließlich ums nackte Überleben.
Tritt man daneben und bekommt einen normalen Abwehrbiss ab, dürfte die injizierte Giftmenge deutlich geringer bis gar nicht vorhanden sein.
VG, Jörg
Zudem besitzen Jungtiere des ofteren auch eine deutlich stärker konzentrierte Giftzusammensetzung.
Hinzu kommt, dass der LD50-Wert nur unzureichend aussagekräftig ist.
Das Gift der Kreuzotter ist verhältnismäßig stark, es wirkt auf Menschen anders als auf Mäuse.
Und dann wären da noch die Unstandsfaktoren...tritt man auf die Schlange drauf, wird sie vermutlich mehrfach zubeißen, und dann auch mit vollem Gifteinsatz - es geht schließlich ums nackte Überleben.
Tritt man daneben und bekommt einen normalen Abwehrbiss ab, dürfte die injizierte Giftmenge deutlich geringer bis gar nicht vorhanden sein.
VG, Jörg
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Re: Kreuzotter-Frage
Njoerchie hat geschrieben: ↑Mo Jul 09, 2018 10:27Man darf nicht vergessen, dass Jungtiere ihre Giftabgabe lang nicht so gut steuern können wie adulte Exemplare.
Zudem besitzen Jungtiere des ofteren auch eine deutlich stärker konzentrierte Giftzusammensetzung.
Hinzu kommt, dass der LD50-Wert nur unzureichend aussagekräftig ist.
Das Gift der Kreuzotter ist verhältnismäßig stark, es wirkt auf Menschen anders als auf Mäuse.
Und dann wären da noch die Unstandsfaktoren...tritt man auf die Schlange drauf, wird sie vermutlich mehrfach zubeißen, und dann auch mit vollem Gifteinsatz - es geht schließlich ums nackte Überleben.
Tritt man daneben und bekommt einen normalen Abwehrbiss ab, dürfte die injizierte Giftmenge deutlich geringer bis gar nicht vorhanden sein.
VG, Jörg
Das wusste ich so nicht. Wieder was gelernt